Planetary Health
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Planetary Health befasst sich mit den Zusammenhängen zwischen der menschlichen Gesundheit und den sozialen, ökonomischen und politischen Systemen, sowie den natürlichen Systemen unseres Planeten, von denen die Existenz der menschlichen Zivilisation abhängt. Damit beschreibt Planetary Health ein Konzept, bei dem der Gesundheit des Planeten als Grundlage der menschlichen Gesundheit und allen Lebens eine zentrale Bedeutung zukommt.1 Das Konzept nutzt Synergieeffekte durch eine ganzheitliche Sichtweise, indem beispielsweise durch Schutz, Erhaltung und Verbesserung der natürlichen Lebensgrundlagen gleichzeitig das Klima stabilisiert, die Gesundheit geschützt und eine nachhaltige Wirtschaft gefördert wird. Planetary Health wird in diesem Dokument als umfassendes sektorenübergreifendes Konzept verstanden, das frühere und ähnliche multidisziplinäre Konzepte wie «GeoHealth», «EcoHealth» und «OneHealth» miteinschliesst.

Es ist unumstritten, dass die Veränderung des Klimas und der globalen Durchschnittstemperatur aufgrund von Treibhausgasemissionen stattfindet. Der sechste Assessment Report des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) verdeutlicht das Ausmass des menschengemachten Klimawandels. In vielen Bereichen sind die bereits erfolgten Veränderungen nicht mehr umkehrbar oder unausweichlich: Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur, Anstieg des Meeresspiegels, Gletscherschmelze, Dürreperioden sowie Starkregen werden das weltweite Klima in den kommenden Jahren prägen. Die Veränderungen des Klimas werden früher als 2018 prognostiziert eintreffen, der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 1.5° C wird bereits 2030 erreicht werden. Dem IPCC zufolge besteht dringender Handlungsbedarf in allen Bereichen, um das Ausmass der Veränderungen so gering wie möglich zu halten.2 Die Schweiz hat das Pariser Abkommen 2015 unterzeichnet und 2017 ratifiziert. Auf nationaler Ebene erfordert die Umsetzung des Übereinkommens von Paris bis 2030 die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um die Hälfte gegenüber dem Stand von 1990.

Würden alle Gesundheitssysteme der Welt ein Land darstellen, wäre dieses Land der fünftgrösste Treibhausgasemittent weltweit. International beträgt der Anteil des Gesundheitssektors an den Gesamtemissionen gemäss neustem Lancet Countdown-Bericht3 ​​​​​​​4.6 %. Zum Vergleich: Das Total der CO2-Emissionen aus dem weltweiten Luftverkehr hat einen Anteil von 2 % - 2.5 % an den globalen durch Menschen verursachten fossilen CO2-Emissionen. In Europa werden das deutsche, Schweizer und britische Gesundheitssystem als Hauptemittenten im Gesundheitswesen eingestuft. Ihre CO2-Emissionen liegen zwischen 0.66 und 1.02 Tonnen pro Kopf.4 Zum Vergleich: der zivile Luftverkehr ab der Schweiz stösst jährlich rund 0.63 Tonnen CO2 pro Kopf aus.5

Veränderungen bezüglich der Treibhausgasemissionen im Schweizer Gesundheitswesen können nicht durch Bemühungen einzelner Institutionen erreicht werden. Die Wichtigkeit sektorübergreifender Zusammenarbeit und Massnahmen sind unerlässlich zur Erreichung der Reduktion der Treibhausgasemissionen.

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